Gymnasium Wolfgarten: Ein kleiner Haufen an Briefen, Ansichtskarten, Postkarten und Telegrammen2/11/2017
Mit meiner 7. Klasse AHS Wahlpflichtfach-Geschichte/Sozialkunde/Politische Bildungsgruppe durfte ich bereits beeindruckende Momente erleben, die wir auch sehr schnell digital verarbeitet hatten: die Facebook-Seite der Schule, unsere Schulhomepage und vor allem diverse WhatsApp Nachrichten haben für eine echte Breitenwirkung gesorgt. Doch was können die Schülerinnen und Schülern ihren Enkelkindern, vielleicht sogar ihren Kindern davon zeigen? Es wird wohl auf die oral history ankommen und wenn diese mit den Jahren verloren gegangen sein wird?
Das war nicht immer so! Ein kleiner Haufen an Briefen, Ansichtskarten, Postkarten und Telegrammen aus einer Familie ist wie ein Blick in die mobilen Gerätschaften einer Generation, die diese noch nicht elektronisch waren. Als Aufgabe mussten die Schülerinnen und Schüler die Verwandschaftsverhältnisse der in den schriftlichen Unterlagen handelnden bzw. genannten Personen erforschen und in weiterer Folge Informationen über das Leben in den Jahren der Entstehung sammeln und zu einem Bild zusammenfügen. Die erste Phase war vom singulären Lesen dominiert, doch bald versuchen einzelne ihre Quellen mit MitschülerInnen abzugleichen, um ihre ersten Namen zu verifizieren. Von diesem Moment an nahm die Dynamik zu: Unterschriftsvergleiche und Schriftabgleichungen führten als erster Schritt zu einer Grundstruktur in den Verhältnissen der Autoren und ihren Verwandten. Sätze wie "Das muss der Bruder sein!" oder "Weiß jemand, ob der Gerhard der Bruder von der Erika ist!" bzw. "Habt ihr schon irgendwo von einer Frau Felber oder Fellerer gelesen?" flogen durch den Raum und der Schritt zum Inhaltsvergleich war geschafft. Die SchülerInnnen begannen sich zu organisieren und die Informationen strukturiert darzustellen, sodass sie am Ende der zweiten Unterrichtseinheit drei Generationen einer Großfamilie aus den ersten beiden Dezennien der Nachkriegszeit fast zur Gänze zusammensetzen konnten. Bemerkenswert waren die Besonderheit der Telegramme und der spannende Zufall, dass ein Brief noch geheimnisvoll originalverschlossen war. Diese vermeintliche Schatzkiste entpuppte sich als Weihnachtsgruß eines Installateurs ... Projektleitung: Mag. Harald Strassl |
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